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A first batch of photos are online here.

and then there’s the following review available here:

Malerei: lebendig wie nie zuvor 

Die Malerei ist tot!, schrien diverse Kunstkritiker mehrmals im letzten Jahrhundert und schrieben den neuen Medien Film, Video und Fotografie eine weitaus größere Bedeutung zu. Dass diese Behauptung nicht im geringsten wahr zu sein scheint, zeigt jetzt eine Ausstellung im mo.e. im 17. Bezirk. Über 30 junge Künstler und Künstlerinnen wurden von Kurator Christian Bazant- Hegemark eingeladen, eines ihrer Bilder zur der Ausstellung mit dem programmatischen Titel „Before the movies, paintings were like the movies“ zu präsentieren. Auf 1.000m² Ausstellungsfläche wird der Frage nachgegangen, wie sich die Malerei vor dem Hintergrund unserer medial geschulten Sehgewohnheiten heute darstellt.

Junge Wiener Szene 

Von abstrakten Gemälden eines Max Schaffer, figurativen Arbeiten von den humorvollen „comicesken“ Arbeiten von Marianne Vlaschits, großformatige Arbeiten einer Judith Rohrmoser bis hin zu kleinen Miniaturarbeiten eines Bernhard Buhmann zeigt die Ausstellung das ganze Spektrum und die Vielfalt der jungen Wiener Malerszene. In der Konfrontation der verschiedenen Arbeiten werden überraschende Parallelen sichtbar, entfaltet sich die ganze Bandbreite narrativer, konstruktiver, abstrakter und figurativer Ansätze.

Das mo.e: eine interaktive Kunstwerkstatt 

Eingebettet in die historischen Räumlichkeiten des mo.e, ergeben sich spannende neue Zusammenspiele und Querverweise. Denn in der ehemaligen Fabrik finden sich noch einige Überbleibsel aus vergangenen Tagen, die sich wiederum in einen spannenden Zusammenhang mit den zeitgenössischen Arbeiten stellen. Zudem ermöglicht sie mit ihren verschieden großen Räumen jedem Exponat seinen bestmöglichsten Platz und bietet dem Besucher durch seine verwinkelten Gänge im wahrsten Sinne des Wortes verschiedene Blickwinkel für seine Betrachtung. Die Malerei soll also tot sein?

Wir sagen: Das letzte Bild ist noch lange nicht gemalt!

Ein Beitrag von Barbara Pflanzner.

Curatorial Statement

On May 16th, 2011, mo.ë hosts the biggest painting exhibition in town to date: A new generation of Viennese painters– more than thirty artists – use the 1000m² space to show their canvases: Figuration and abstraction, from small to medium to huge formats, narration and its modes of denial – and all the many gradations in between.

The titel, Before the movies, paintings were like the movies, is a reference to an essay by Susan Sontag: What is painting today, how is is perceived today, in a world of moving images?

How sedating, how much sensory overload, how touching, how divers and yet alike can young contemporary painting be?

The unusual high density of displayed works creates a panoptic, latent psychedelic view on the possibilities of the medium.

Zur Ausstellung

Am 16. Mai 2011 öffnet das mo.ë seine Türen für die bisher größte Malereiausstellung der Stadt: Eine neue Generation von in Wien lebenden jungen Malerinnen und Malern – mehr als 30 Personen – bespielen auf eine in diesem Ausmaß noch nicht versuchte Weise das 1000m² umfassende mo.ë.

Gezeigt werden ausschließlich Leinwandarbeiten: Figuration wie Abstraktion, von Klein- zu Groß- und Überformaten; Narration, deren Verweigerung, und all die vielen Gradierungen in den Zwischenräumen dieser Verortungsmöglichkeiten.

Der Titel, Before the movies, paintings were like the movies, bezieht sich auf ein Essay von Susan Sontag: Wie stellt sich Malerei heute dar, wie wird sie wahrgenommen wenn wir das uns-ständig-begleitende Bewegtbild vor den Toren des Ausstellungsraumes stehen lassen?

Wie reizüberflutend / sedierend / ergreifend, wie divers und und dennoch similar kann zeitgenössiche junge Malerei sein?

Ausgehend von der hohen Diversität der ausgestellten Werke und der hohen Hängungsdichte wird ein unüblich panoptischer, teilweise psychedelischer Blick auf die Möglichkeiten des Mediums gegeben.

Liste der ausstellenden Malerinnen und Maler


Markus Bacher
Christian Bazant-Hegemark
Maximilian Brockstedt
Bernhard Buhmann
Denise Braun
Johanna Braun
Ursula Buchart
Paul DeFlorian
Dejan Dukic
Coelestine Engels
Bruno Hoffmann
David Hüttner
Werner Jakits
Alex Kiessling
Christine Kofler
Max Lust
Julia Maurer
Christoph Mayer
Hannah Menne
Julie Mueller
Katherina Olschbaur
Fabian Patzak
David Peschka
Sarah Pichlkostner
Astrid Rausch
Judith Rohrmoser
Alexander Ruthner
Max Schaffer
Bartosz Sikorski
Cathrin Ulikowski
Marianne Vlaschits
Florian Zantleitner

Zum Ausstellungsraum

Die ehemalige Metallwarenfabrik Morton, in der ab 1888 Orden und Medaillen für die k. u. k. Monarchie hergestellt wurden, ist seit Mai 2010 unter der Obhut des Kollektivs mo.ë.

Die Geschichte des Hauses – nach der Arisierung des jüdischen Familienbetriebs wurden in der Kriegszeit Embleme der Nationalsozialisten hergestellt – nahm nach der Restitution einen Umweg über die Produktion von (u. a.) Gürtelschnallen für Bundesheer, Sanitäter und Feuerwehr – bevor das Areal für fünf  Jahre leer stehen sollte.

Die verwinkelte, 1000m² umfassende Fläche glich zunächst einer heruntergekommenen, verlassenen Bruchbude, als die Räumlichkeiten im Winter 2009/2010 von Gründungsmitgliedern des heute 20 Personen umfassenden Vereins picapica wieder entdeckt wurden.

Die Thelemangasse, zwischen Yppenplatz und Lerchenfelder Gürtel gelegen, ist auch Schauplatz des Romans “Die Ewigkeitsgasse” von Frederic Morton, dessen Urgroßvater Bernhard Mandelbaum das Fabriksgebäude und zwei der angrenzenden Gebäude bis zur Vertreibung durch die Nationalsozialisten besessen hatte.

mo.ë beherbergt heute sechs Ateliers, verschiedene Werkstätten, eine Bibliothek und demnächst einen Proberaum, eine Druckwerkstätte und ein Café.

In den letzten 12 Monaten wurden eine Vielzahl von Ausstellungen, (Puppen-) Theaterproduktionen, Konzerten, Preisvergaben, Workshops, Filmdrehs, Lesungen, Vorträgen, Buchpräsentationen und etwa eine Robotikmesse verwirklicht. Die Kollaborationen mit Menschen, die den Raum neu für sich entdecken, ausloten und interpretieren stellte sich hier als äußerst fruchtbarer Boden für das schlussendlich Präsentierte heraus. In diesem Sinne arbeitet mo.ë mit seinen Partnern auch intensiv an neuen Herangehensweisen, den sich rasant verändernden Makro- und Mikrokosmos Welt/Österreich/Wien/Hernals zu verinnerlichen und hinterfragen.

Transdisziplinär denken und agieren die mo.ës auch durch das Schaffen von neuen oder wieder aufgegriffenen Betrachtungsweisen von Kunst und Kultur. Ohne Berührungsangst – einerseits mit autodidaktischem Mut, andererseits mit der Professionalität einer inhomogenen Kerngruppe – Ideen von außen wie innen zu verwirklichen, ist eines der Hauptziele von mo.ë.

Mit wachem Auge auf gesellschafts- und weltpolitische, ökologische, philosophische, pädagogische und somit die Kultur im Allgemeinen betreffende Tendenzen und Problemstellungen zu reagieren bilden den Grundstock für mo.ë.

So kann mo.ë viele Bedeutungen haben, die einem frei stehen weiterzuentwickeln –

m.y o.wn ë.xile
m.anchmal o.hne ë.insicht
m.ädels o.rganisiert ë.uch
m.ein o.nkel ë.lvis
m.ore o.f ë.verything
m.inute o.r ë.ternity